Reihenuntersuchungen in Kindergärten weisen ein erschreckendes Ergebnis auf: Ein großer Teil unserer Kinder weist schon in diesem Alter eine Fußfehlstellung wie Knickfuß, Hohlfuß oder Plattfuß auf.
Die Folge: Der junge Körper reagiert mit einer Kettenreaktion von Ausgleichsbewegungen. Das Knie geht ins x-Bein, die Hüfte dreht sich ein, die Wirbelsäule bildet eine Verdrehung oder Verkrümmung. Das umliegende Muskelgewebe passt sich an diese Verschiebungen an, verkürzt sich auf der einen, verlängert sich auf der anderen Seiten.
Im Alter von sechs bis zehn Jahren werden aus dieser instabilen Gesamtsituation ungesunde Fakten für das ganze Leben geschaffen: Denn in diesem Alter speichert das Zentrale Nervensystem das individuelle Bewegungsmuster für die Zukunft ab. Kein Problem, sagen Sie? Der Körper hat ja mit seinen Ausgleichsbewegungen für Stabilität gesorgt?
Für diese falsche Stabilität zahlt spätestens der Erwachsene einen hohen Preis – mit Folgeschäden, deren Ausmaß mitunter erst nach Jahrzehnten spürbar werden. Denn mit jeder statisch bedingten Ausgleichsbewegung verschieben sich die Gelenke. Die Gelenkflächen greifen nicht mehr korrekt ineinander. Es entsteht punktuell erhöhter Druck, das Gelenk wird nicht mehr ausreichend mit Nahrung“ versorgt. Schmerzen, einseitige, erhöhte Abnutzung und schließlich Arthrose können die Folge sein.